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Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Merseburger Domschatz

2008 erfolgte der Umbau der Südklausur des Merseburger Domes zum Zwecke der Neupräsentation der einzigartigen Stücke des Merseburger Domschatzes, die aufgrund ihrer besonderen kulturgeschichtlichen Bedeutung überregional bekannt sind.

In der Schatzkammer am Kreuzgang des Merseburger Domes sind neben kostbaren Handschriften, wie die prachtvoll ausgemalte Merseburger Bibel des 13. Jahrhunderts, ein romanischer Tragaltar, ein Elfenbeinkästchen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und Altarretabel zu sehen. Auch die mumifizierte Hand des 1080 gefallenen Gegenkönigs Rudolf von Schwaben ist ausgestellt. Unterhalb der Schatzkammer, im „Zauberspruchgewölbe“, kann man ein Faksimile der berühmten Merseburger Zaubersprüche bewundern.

Die Merseburger Rabensage

Der Bischof Thilo von Trotha besaß einen goldenen Siegelring, ein Geschenk seines Freundes, des Bischofs von Naumburg. Eines Morgens ließ er ihn am offenen Fenster liegen und bemerkte nach kurzer Abwesenheit den Verlust des Ringes. In seinem Zorn bezichtigte er seinen langjährigen Diener des Diebstahls. Obwohl der Diener seine Unschuld beteuerte, ließ er ihn hinrichten. Noch nach dem Abschlagen des Kopfes sollen seine ausgestreckten Arme seine Unschuld beteuert haben. Als der Ring später in einem Rabennest gefunden wurde, ließ Thilo von Trotha als Mahnung, kein Urteil im Jähzorn zu fällen, im Schlosshof ein Vogelbauer errichten, in dem seitdem ein Kolkrabe für den Diebstahl büßt. Zum steten Andenken habe der Bischof einen Raben mit einem Ring im Schnabel in sein Wappen aufgenommen. – Allerdings führte seine Familie diesen Raben mit Ring wohl schon vorher im Wappen.

Ein solcher Rabe wird auch heute noch in einem Käfig gehalten, die alte Sitte ist aber bei Tierschützern umstritten. Im Juni 2006 erfolgte deshalb eine wesentliche Vergrößerung des angestammten Käfigs vor dem Schloss. Der Rabe lebt nun mit einer Partnerin in einer nun fast neun Meter langen und vier Meter breiten Voliere.

Museen, Galerien und Bibliotheken

  • Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg: Neben Exponaten aus der Ur- und Frühgeschichte sind u. a. Darstellungen zur mittelalterlichen Pfalz- und Bistumsgeschichte, zur Kunst und Kultur im Herzogtum Sachsen-Merseburg und zur Stadtgeschichte der Neuzeit zu sehen. Schloss und Schlossgarten gehören zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt
  • Deutsches Chemie-Museum Merseburg: Technische Sachzeugen dokumentieren die Entwicklung der chemischen Industrie im Umland von Merseburg und in der mitteldeutschen Chemieregion.
  • Luftfahrt- und Technikmuseum Merseburg: Ausstellung über die technische Entwicklung der Region und der DDR.
  • Kunststiftung ben zi bena Merseburg e.V.: Die Kunststiftung bietet in wechselnden Ausstellungen ein Nebeneinander oder auch Gegeneinander künstlerischer Sichtweisen der früheren BRD und der früheren DDR.
  • Willi-Sitte-Galerie: Die Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst stellt das künstlerische Werk und andere gesammelte Kunstwerke des Malers und Grafikers Willi Sitte aus. Die Galerie wurde 2006 im Beisein des früheren Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) eröffnet.
  • Galerie Tiefer Keller: Galerie, die in wechselnden Ausstellungen, Werke von jungen Künstlern zeigt.
  • Peter-Sodann-Bibliothek: 2006 hat sich in Merseburg unter Vorsitz des Schauspielers Peter Sodann der „Verein zur Förderung, Erhaltung und Erweiterung einer Sammlung von 1945–1990 im Osten Deutschlands erschienener Literatur e.V.“ gegründet. Ziel des Vereins war es, in Merseburg bis 2009 eine Bibliothek mit allen in der DDR erschienenen Büchern aufzubauen und jedermann zugänglich zu machen. Die Bibliothek wurde jedoch nach Staucha verlegt.

Merseburger Orgeltage

Im Musikleben Sachsen-Anhalts haben die international bekannten Merseburger Orgeltage einen festen Platz und ziehen alljährlich im September zahlreiche Musikliebhaber in den Merseburger Dom. International renommierte Organisten, berühmte Orchester und namhafte Solisten und Chöre haben das Orgelfestival weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht. In den 1960er Jahren ins Leben gerufen, werden sie seit 1994 in Regie des Leipziger Gewandhaus- und Merseburger Domorganisten Michael Schönheit vom „Freundeskreis Musik und Denkmalpflege in Kirchen des Merseburger Landes e.V.“ veranstaltet.

Mittelpunkt der Merseburger Orgeltage ist dabei die von Friedrich Ladegast 1853 bis 1855 geschaffene Merseburger Romantik-Großorgel. Insbesondere mit dem Namen von Franz Liszt verbunden, ist die Ladegastorgel ein Instrument von überragender musikgeschichtlicher Bedeutung. Regelmäßig sind auch Übertragungen im Mitteldeutschen Rundfunk und bei Deutschlandradio Kultur zu hören.

Bauwerke und Parks

  • Schloss Merseburg mit Rabenkäfig
  • Kapitelhaus Merseburg mit Domstiftsarchiv und -bibliothek (Ausstellung der Merseburger Zaubersprüche)
  • Schlossgarten mit Schlossgartensalon (Orangerie), Denkmälern und Wasserspiel
  • Merseburger Ständehaus (Kultur- und Kongresszentrum) mit Monumentalgemälden von Hugo Vogel
  • Markt mit Altem Rathaus und Staupenbrunnen (16. Jh.) sowie dem Saalealf-Brunnen (20. Jh.)
  • Krummes Tor
  • Schwarze Bastion
  • Franzosen-Brunnen (Merseburg)
  • Eulenturm mit Stadtmauerresten
  • Neumarktmühle (16. Jh.)
  • Neumarktbrücke (Saaleblick mit Domburg)
  • Neumarkt mit Kirche und Hospital
  • Hohe Brücke (16. Jh.)
  • Stadtfriedhof St. Maximi mit historischen Figuren und Kapelle
  • Naherholungsgebiet Südpark und Rosengarten
  • Gotthardteich mit Fontäne und Planetarium
  • Stadtpark und Naturschutzgebiet „Saale-Aue“ (Saaleradwanderweg)
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof für 261 Soldaten der Roten Armee in Merseburg-Süd
  • neugestalteter Entenplan mit Brunnen und dem ehemaligen Dobkowitz-Kaufhaus
  • Denkmal König Heinrich I.
  • Skulpturen Bildhauersymposium am Saaleufer
  • zahlreiche weitere Brunnen und Skulpturen verteilt über das Stadtgebiet
  • Domkurien aus der Renaissance- und Barockzeit (Domstraße)

Kirchen

  • Merseburger Dom Sti. Laurentii et Johannis baptistae (mit einer Ladegast-Orgel)
  • Stadtkirche St. Maximi
  • Neumarktkirche St. Thomae
  • Altenburger Kirche St. Viti
  • Benediktinerkloster St. Petri (1091 gegründet; Reste erhalten)
  • Kirche St. Sixti (Romanische Kirchenruine mit aufgesetztem Wasserturm aus dem Jahr 1889)
  • Christuskirche Merseburg-Süd
  • Kirche St. Norbert (katholisch)
  • Kirche St. Ullrich Merseburg-Süd (katholisch)

Ortsteile

  • Kirche St. Dionysius Atzendorf
  • Kirche Niederbeuna
  • Kirche Oberbeuna (von Johann Michael Hoppenhaupt)
  • Kirche St. Maria Blösien
  • Kreuzkapelle Freiimfelde
  • Kirche St. Georg Geusa
  • Kirche Kötzschen (von Johann Michael Hoppenhaupt)
  • Kirche St. Georg Meuschau
  • Kirche St. Cyriakus Zscherben
  • Gemeindehaus Neuapostolische Kirche
  • Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde)